Mutter
Hebamme
BSc Gesundheitswissenschaften
MSc Public Health (MPH)
Dr.rer.medic.
Credo als Hebamme
Ab 1987 war ich mehr als zwanzig Jahre als Hebamme in der außerklinischen und klinischen Geburtshilfe und Schwangerschafts-Betreuung tätig; seit 1989 begleite ich schwangere Frauen bei Hausgeburten, und 1992 habe ich gemeinsam mit einer Kollegin das Geburtshaus in Hildesheim ins Leben gerufen. In diese Zeit fiel auch mein zweiter Berufsabschluss als Heilpraktikerin mit dem Schwerpunkt klassische Homöopathie.
Seitdem habe ich als Hebamme meist in Deutschland, aber auch gut drei Jahre im Ausland gearbeitet, in England und Neuseeland, immer in Hebammen-Kreißssäalen und in der Hausgeburtshilfe. Übrigens eine wunderbare Art, Land und Leute wirklich intensiv kennen zu lernen, falls sich jemand für so etwas interessiert.
2001 habe ich das Studium der Gesundheitswissenschaften aufgenommen und mich über das „Zertifikat Gesundheitsmanager“ an der Uni Bielefeld über den „BSc in Angewandten Gesundheitswissenschaften“ der Hochschule Magdeburg bis zum „Master of Science in Public Health (MPH)“ in Fulda qualifiziert. Ab 2012 folgte ein Promotionsstudium der Medizintheorie (rerum medicinalium), das ich mit dem Prädikat "summa cum laude" im Dezember 2015 abgeschlossen habe.
Das erklärt ein wenig meine Leidenschaft für die beiden Extreme der Arbeit als Hebamme: auf der einen Seite die grundständige Hausgeburtshilfe, in der aufmerksamen Gewissheit, dass Frauen gebären können und dafür eigentlich „nur“ einen durch kompetente, respektvolle Menschen (Hebammen!) geschützten Raum brauchen. Auf der anderen Seite die ebenso ausgeprägte Überzeugung, dass alle Hebammen und alle schwangere Frauen das Recht auf solide, ungefärbte Information (Evidenz) haben, um gemeinsam ihre individuellen Entscheidungen zu treffen.
In den letzten Jahren habe ich diese Überzeugungen oft in der Form von Artikeln in Fachzeitschriften (DHZ und Hebammenforum) und Fachbüchern (BDH: Schwangerenvorsorge durch Hebammen) sowie als Dozentin in der niedersächsischen Landesfortbildung für Hebammen mit meinen Kolleginnen geteilt. Oft ist es dabei gelungen, die Freude an unserem Hebammen-Beruf gemeinsam zu genießen, während alle Beteiligten neugierig ihr Wissen miteinander geteilt haben.
Diesem Austausch gilt meine Leidenschaft: der Verknüpfung von
Erfahrung mit wissenschaftlichen Erkenntnissen;
Alt mit Jung;
Klinik mit Hausgeburtshilfe;
Ärzte mit Hebammen;
Deutschland mit anderen Ländern;
Land mit Bund;
Stadt mit Provinz;
Schulmedizin mit Naturheilkunde
Ich möchte mich dafür einsetzen, dass Lernen als Freude, nicht als Pflicht empfunden werden kann, und als Anregung, die Welt neu zu betrachten- oder bestätigt zu finden, was wir in unseren Herzen schon immer wussten (auch das kann die Wissenschaft). Ich möchte auch mithelfen, die Qualität unserer Hebammen-Arbeit nach innen und außen bewusst sichtbar zu machen; mit lebendigen, praxisnahen Formen von Qualitätsmanagement.
Genau genommen ist mein Ziel, ein Rädchen im Getriebe zu sein, das Hebammen stark macht, damit sie schwangere Frauen stark machen können, damit sie ihre Kinder stark machen können - und das auch noch mit Spaß. Ist es naiv, mit Mitte vierzig noch Idealistin zu sein?
Nach der Promotion verbrachte ich viel Zeit mit beruflichen Reisen: Vorträge und Seminare, Inhouse-Schulungen, Kongresse … eine wundervolle, reiche Zeit. Daneben standen eigene Forschungsprojekte und Publikationen auf der Tagesordnung, und schließlich eine Vertretungsprofessur im Bachelorstudiengang Hebamme an der Hochschule Fulda.
2018 hatte ich dann die Ehre, als erste Professorin in Deutschland den Ruf für Hebammenwissenschaft an einer Universität – der Universität zu Lübeck- zu erhalten. Mit einem stetig wachsenden, wunderbaren Team, großartigen und motivierten Kolleginnen in der Praxis, und vielen wissbegierigen Studierenden durfte ich sechseinhalb Jahre lang daran mitwirken, den ersten universitären BSc Hebammenwissenschaft aufzubauen.
Mit der Pandemie kam für mich auch gesundheitlich eine Auszeit – mit einer fortgeschrittenen bösartigen Erkrankung musste ich eine Zeitlang aussetzen und auch ein paar Federn lassen. Dank des großartigen HNO Onko Teams des UKSH Lübeck und den wunderbaren Therapeuten in der Reha konnte ich schließlich wieder atmen, sprechen und essen und stand tatsächlich noch einmal ein paar Jahre lang im Hörsaal.
Seit Oktober 2024 bin ich nun im Ruhestand. Komplett ruhig ist er allerdings nicht: Ich bin der Universität zu Lübeck noch sehr verbunden, und forsche, publiziere, lehre, gebe Fortbildungen und Seminare und begleite auch weiter „meine“ Doktorandinnen auf ihrem Weg.